Die Faszination der Zahlenwelt
Viele spannende mathematische Experimente warten auf die Schüler aus den Grundschulklassen und Kindertagesstätten des Landkreises, aber auch auf interessierte Erwachsene und größere Kinder beim „Minimathematikum“, das noch bis 14. November in der Rudolf-Mett-Halle stattfindet. Veranstalter ist die Stadt Königsberg in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Schulamt im Landkreis Haßberge, der Grundschule Haßfurt und der Regiomontanus-Grundschule Königsberg. Unterstützer sind die „Stiftung der Sparkasse Ostunterfranken“ sowie die Firma Fränkische Rohrwerke Königsberg.
Die Begrüßung der vielen Gäste der Eröffnungsveranstaltung hatten die Kinder der 4. Klasse der Regiomontanus-Grundschule Königsberg mit einem von ihrer Klassenlehrerin Gabriel Heinrich bearbeiteten musikalischen Spielstück mit dem Titel „Add me!“ übernommen. Dabei ging es sowohl darum, Geometrie und Facebook unter einen Hut zu bringen, als auch aus Quadraten und anderen Formen einen Geometriemann zu bauen. Unter Anleitung der Vorspieler Lars Spangler und Lukas Hau gelang dies hervorragend. Musikalisch unterstützt wurde die Klasse vom „Spontantrio“ Ulrich Goschenhofer, Wolfgang Mäuser und Christian Räder. Einen musikalischen Beitrag zur Eröffnung lieferte auch die Percussionsgruppe der Klassen 3f und 3e unter Leitung von Monika Spörlein von der Grundschule Haßfurt.
Königsbergs Bürgermeister Claus Bittenbrünn und stellvertretender Landrat Oskar Ebert erhofften sich in ihren kurzen Ansprachen von der Ausstellung einen „völlig unverkrampften Zugang zur Mathematik“ für die kleinen Besucher. Schulamtsdirektorin Ulrike Brech setzte sich unter der Überschrift „Mathematik macht glücklich“ mit mathematischem Denken auseinander, das hilft, eine komplexe Welt zu strukturieren. „Kinder begegnen von Anfang an vielfältigsten mathematischen Phänomenen: Sie erfahren zeitliche Rhythmen, entdecken ihre räumliche Umgebung und interessieren sich für unterschiedliche Formen und Gestalten“, sagte Brech und gab zu verstehen, dass sich mathematisches Verständnis nicht von allein entwickelt. Es braucht Interaktionspartner, die mit den Kindern gemeinsam nach Lösungswegen und Erklärungen suchen. Durch das „Minimathematikum“ seien diese zweifelsohne hervorragend gegeben.
Ums „Begreifen“ ging es dem Festredner des Abends. Dr. Albrecht Beutelspacher Beutelspacher, Professor für Geometrie und Diskrete Mathematik an der Universität Gießen, zeigte mit kleinen Experimenten und Rechenaufgaben den Besuchern, wie man kleine aber auch größere Kinder und auch Erwachsene an die Mathematik heranführen kann. Grundlegend stellte er dazu fest, dass der Weg nicht über Formeln und Gleichungen und andere – möglichst komplizierte – Dinge geht, sondern über eigene Erfahrungen, über das Selbermachen. Mit einigen seiner Vorführungen verblüffte Beutelspacher selbst das schon etwas ältere Publikum. So zeigte er, wie man aus zwei Papierringen ein Quadrat schneiden kann. Außerdem zauberte er aus zwei anderen Papierringen zwei ineinander verschlungene Herzen. Damit verabschiedete sich der Professor von seinen begeisterten Zuhörern und Zuschauern, die im Anschluss daran an den Stationen selbst fleißig Mathematik „begriffen“.
Zusätzlich konnten die Besucher der Eröffnungsveranstaltung sich an einer Ausstellung des P-Seminars des Regiomontanus-Gymnasiums Haßfurt „Mathematik zum Anfassen“, informieren. Die Schüler von Regina Krieger stellen darin verschiedene Ergebnisse ihrer Arbeit, wie „Pythagoras zum Auslegen mit Quadraten“, „Leonardobrücke“ oder das „Magisches Quadrat“ zum Anfassen bereit.
Begeistert waren nicht nur die Besucher der Eröffnungsveranstaltung, sondern auch die Schulkinder, die das Minimathematikum mit seinen verschiedenen „begreifbaren“ Stationen besuchten. Überall wurde intensiv gehandelt, geguckt und geknobelt. Leon Spath, Alexander Löffler, Jannick Weiß und Simon Fritsche von der Regiomontanus-Grundschule Königsberg fanden schnell heraus, wie sie an der Zahnräderwand die Räder anordnen mussten, damit sich durch Drehen des ersten Rades auch das letzte Rad in Bewegung setzt.
Lars Siegmann, Nina Rettenmeier, Marius Keinath und Philipp Hau bauten derweil die Silhouette einer Stadt mit verschiedenen Holzbauklötzen nach. „Es hat viel Spaß gemacht!“, meinte eine Schülerin der 2. Klasse aus Königsberg beim Verlassen der Ausstellung. Mit dieser Aussage stand die Schülerin nicht alleine da. Den meisten kleinen Besuchern verging die Zeit im „Minimathematikum“ viel zu schnell.
Geöffnet ist die Ausstellung am heutigen Samstag, und am morgigen Sonntag von 10.00 bis 16.00 Uhr, sowie von Montag bis Donnerstag von 14.00 bis 16.00 Uhr und am Freitag, 14. November, bis 12.00 Uhr. Schulklassen, Kindergärten und Gruppen, können sich bei Anette Reuter bei der Stadt Königsberg unter Tel. 09525/92 22 10 oder per E-Mail an anette.reuter@koenigsberg.de anmelden.