Mit Hilfe der großzügigen Spende der Sparkasse Ostunterfranken und der großartigen Unterstützung der Stadt Haßfurt ging ein Herzenswunsch der Grundschüler im Schulhaus im Nassachtal in Erfüllung.
Am Freitag, den 12. Juli 2013 erfolgte die offizielle Übergabe. Als Gäste waren Zweiter Bürgermeiser Karl-Heinz Eppelein mit Stephan Schneider, dem Leiter des Hauptamtes der Stadt Haßfurt, sowie dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Ostunterfranken Peter Schleich zugegen.
Die folgende Bildergalerie vermittelt einen Eindruck:
Die Grundschule Haßfurt veranstaltete am 04. Juli 2013 ihren alljährlichen traditionellen Lesetag. An diesem Tag wurde in allen Klassen gelesen, gebastelt, gemalt und vorgelesen. Aus einer Vielzahl von Möglichkeiten suchten sich die Schülerinnen und Schüler zwei Lesethemen ihrer Wahl und ihres Interesses aus.
Am darauf folgenden Freitag wurde ein Bücherflohmarkt durchgeführt. So boten die Dritt- und Viertklässer allen Schülern der Grundschule ihre Bücher an.
Die folgende Bildergallerie vermittelt einige Impressionen dieser beiden Tage:
Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern.
Mit diesem Lied begrüßten die Kinder der Grundschule in Sylbach Erwin Koch, den Vorsitzenden des Vereins Hilfe für Tschernobylkinder. Die Schüler konnten mit eigenen Augen sehen, dass dieses afrikanische Sprichwort seine Gültigkeit hat.
Seit Weihnachten lief an der Schule eine Sammelaktion, die bei Eltern und Kindern auf großen Zuspruch stieß. Die vielen Päckchen, Tüten und Kartons, die in den letzten Wochen abgeliefert wurden, ergaben am Ende einen großen Berg, der im Vorraum der Schule aufgebaut worden war. Gesammelt wurden Schulsachen, Kleidung, Spielzeug und Hygieneartikel, wie Duschgel oder Spülmittel. Bei der Weihnachtsfeier wurden außerdem 150 Euro in bar gespendet. Erwin Koch hatte sich gerne bereit erklärt, die Spenden persönlich abzuholen und bei dieser Gelegenheit den Kindern etwas über seine Hilfsorganisation zu erzählen. Anhand von Fotos, die er während seiner zahlreichen Besuche im Gebiet um Tschernobyl gemacht hatte, versuchte er, die Situation der Menschen dort auch viele Jahre nach der Reaktorkatastrophe aufzuzeigen. Um dieses schwierige Thema auch altersgerecht darzustellen, wurden die Schüler in zwei Gruppen aufgeteilt. Zuerst erzählte er den Erst- und Zweitklässlern nur kurz von dem Atomunfall und seinen Folgen. Wobei schon bei den Kleineren einige Kinder gut Bescheid wussten. Den Schwerpunkt legte er eher auf die Hilfstransporte, die er einmal im Jahr durchführt und auf die Beschreibung der Kinderheime und Krankenhäuser, die die Spenden der Schüler erhalten sollen. Bei den Größeren aus den Klassen drei und vier konnte er schon gezielter auf Probleme eingehen. Zum Beispiel auch auf gesellschaftliche und politische Missstände, wie Korruption, mangelnde medizinische Versorgung, fehlende staatliche Unterstützung. Außerdem erläuterte er die technischen Vorgänge und die verheerenden Umweltfolgen der Katastrophe. Das Thema Energiegewinnung und somit auch die Atomenergie ist im Lehrplan enthalten. Außerdem haben viele Schüler bereits mit ihren Eltern Gespräche über Tschernobyl geführt und konnten einiges zu dem Thema beitragen.
Eine Gruppe von Viertklässlern hatte außerdem im Religionsunterricht ein interessantes Interview mit Erwin Koch vorbereitet und durfte ihm nach seiner Präsentation ihre Fragen stellen. Wir möchten das Interview hier kurz wiedergeben. (S.Kasten). Zum Schluss durften die Kinder beim Verladen der Sachspenden helfen. Der Anhänger und der Kombi waren bis obenhin gefüllt.
Erwin Koch dankte allen Kindern und ihren Eltern für die großzügige Unterstützung. Er freute sich über das große Interesse der Schüler und über die sinnvollen Gespräche. Ihm ist wichtig, dass auch heute, 27 Jahre nach der Katastrophe, Tschernobyl und seine Opfer nicht in Vergessenheit geraten. Dass die Situation auch in Tschernobyl immer ein noch aktuelles Thema ist, zeigen auch die gemalten Bilder, die Erwin Koch aus der Ukraine mitbrachte. Sie stammen von Schülern einer Kunstschule, die an einem Malwettbewerb teilgenommen hatten. Sie wurden für einige Zeit in der Grundschule ausgestellt und so konnten sich Schüler, Lehrer und auch Eltern noch mit dem Thema beschäftigen und die Eindrücke auf sich wirken lassen.
Interview (vorbereitet von Viertklässlern mit Hilfe ihrer Religionslehrerin Barbara Busch)
Schüler: Wie sind Sie auf die Idee gekommen zu helfen?
Erwin Koch: Durch meine Tätigkeit in der Morbus-Bechterew- Selbsthilfegruppe gab es die ersten Kontakte nach Tschernobyl, da nach der Katastrophe die rheumatischen Erkrankungen stark angestiegen waren. Dabei habe ich erkannt, wie schlimm die Lebensverhältnisse für alle Menschen, besonders für die Kinder waren.
Schüler: Wie lange helfen Sie schon?
Erwin Koch: Für die Rheumakranken war ich seit 1989 tätig, die Organisation Hilfe für Tschernobyl-Kinder habe ich 1991 gegründet, also vor 22 Jahren.
Schüler: Wie viele Kilometer sind es von hier nach Tschernobyl?
Erwin Koch: Es sind ungefähr 2000 Kilometer Luftlinie.
Schüler: Wie lange dauert die Fahrt?
Erwin Koch: Die Fahrer des Hilfstransports sind zwei Wochen unterwegs. Eine Fahrt einfach dauert mit dem LKW drei Tage.
Schüler: Haben Sie bei einem Hilfstransport schon einmal etwas Schlimmes erlebt?
Erwin Koch: Ja, wir wurden zweimal überfallen. Einmal auf der Straße und einmal im Hotel. Dabei wurde ich mit dem Messer bedroht, am Hals verletzt und gefesselt und geknebelt. Zum Glück hat mich das Zimmermädchen gefunden.
Schüler: Waren Sie schon einmal dabei, als ein Kind an den Folgen der Katastrophe gestorben ist?
Erwin Koch: Ja, schon mehrmals.
Schüler: Sind Sie vielleicht selbst verstrahlt, da sie regelmäßig in die Ukraine fahren?
Erwin Koch: Ich habe mich testen lassen. Zum Glück nicht.
Schüler: Ist es in der Gegend um Tschernobyl noch so schlimm oder können dort bald wieder Menschen wohnen?
Erwin Koch: Es kehrt allmählich wieder Leben zurück. Zuerst war dort alles totenstill. Es gab keine Tiere mehr, kein Vogelgezwitscher und kein Bienensummen. Jetzt gibt es wieder mehr Tiere. Allerdings haben sie sich genetisch verändert.
Für die Menschen gibt es noch einen Sperrbezirk, der allerdings noch viel größer sein müsste, um ihre Gesundheit wirklich zu schützen.
Schüler: Können Sie eigentlich russisch sprechen und schreiben?
Erwin Koch: Nein, ich kann nicht schreiben und ich kann nicht alles sprechen. Ich kann nur die wichtigsten Wörter.
Schüler: Wie lange glauben Sie, dass Sie trotz Ihrer angeschlagenen Gesundheit noch helfen können?
Erwin Koch: Nicht mehr so lange, aber nicht nur wegen meiner Gesundheit, sondern weil die Bedingungen in der Ukraine immer schwieriger werden. Die Machthaber wollen die Hilfstransporte nicht und versuchen ständig durch neue Vorschriften, zum Beispiel bei der Einreise oder bei der Verteilung der Güter, die Helfer zu behindern und letztendlich davon abzuhalten, neue Transporte zu organisieren.
Schüler: Vielen Dank!
Waldprojekt der Klasse 3a
Die Sylbacher Ganztagesklasse (3a) nahm im März 2013 an einem Forschungsprojekt der FH Weihenstephan-Triesdorf teil. Es soll dabei erforscht werden, wie nachhaltig die waldpädagogischen Angebote bei Kindern sind.
Während dieser Waldwoche waren die Kinder Forscher und Forschungsobjekt zugleich. Es standen viele Experimente, Bewegungsspiele und Gruppenarbeiten auf dem Programm. Highlight war sicher der Tag im Wald unter der fachmännischen Begleitung durch den Förster Harald Spiegel. Besonders spannend fanden es die Kinder, sich als Detektive auf Spurensuche im Wald zu machen, oder sich in die Rolle eines Eichhörnchens zu versetzen. Für das leibliche Wohl wurde in der gut beheizten Steinbruchhütte durch selbstgemachten Kräuterquark ebenfalls gesorgt. Abschließend durften die Schüler aus Naturmaterial ihren Wuschwald für Mensch und Tier bauen. Dieser wurde wiederum bei der Nachbereitung im Klassenzimmer als Waldcollage nachgestaltet.
Die beiden Studenten, Sebastain und Philipp, die das Projekt die ganze Zeit begleiteten, waren von den Sylbacher Schülern ebenfalls angetan. "Lehramt wäre auch was gewesen", meinten sie.
Im Rahmen des Ernährungsprojekts lernen die Kinder gemeinsam mit Kater Cook in sechs Doppelstunden, ein leckeres Frühstück und kleine Gerichte fürs Mittag- oder Abendessen zuzubereiten. Mit Spaß lernen sie dabei einiges über ausgewogenes Essen und Trinken und üben, mit verschiedenen Küchengeräten und Lebensmittel umzugehen. Abgerundet wird das Ganze mit einer schriftlichen und praktischen Prüfung und dem Erwerb des "goldenen Kochlöffels".
"Vor den Herbstferien war Herr Schulz bei uns zu Besuch, er ist blind. Er hat uns alles über das Leben von Blinden erzählt. Herr Schulz findet sein Essen auf dem Teller, genau wie wir. Aber wie geht das? Auf seinem Teller denkt er sich oben eine 12, unten eine 6, links eine 9 und rechts eine 3. Dann sagt seine Frau: "Auf 12 liegt das Brot, auf 3 habe ich dir die Butter hingetan, auf 6 die Wurst und auf 9 sind die Eier". Wie weiß Herr Schulz, wie viel Uhr es ist, wenn keiner da ist? Er hat eine Uhr, die spricht. Herr Schulz hat uns noch viel mehr Sachen erklärt. Zum Schluss zeigte er uns eine Maschine, die Kleiderfarben erkennt. Es war sehr interessant. Manchmal mussten wir auch lachen. Frau Lindner machte Fotos von uns." (Klasse3a)
Weitere Bildergalerien bzw. Projekte vergangener Jahre sind im Archiv zu finden.
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